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Fünf Online-Kursformate im Überblick

So schaffst du in deiner Organisation den Einstieg ins digitale Lernen.

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Online-Kurs zu kreieren. Im Folgenden möchte ich mit dir vier davon näher betrachten, die sich für einen Start besonders gut eignen und eine, die fortgeschrittene Online-Kurs-GestalterInnen auf den Markt bringen können.

Es geht – wie so oft im Leben – ums Starten, um ins Tun zu kommen und etwas in eine Gewohnheit zu bringen, wo man sich später dann gar nicht mehr vorstellen kann, dass es eine Zeit ohne diese Gewohnheit je gab.

1. eMail-Kurs, in den sich TeilnehmerInnen einschreiben und in regelmäßigen Abständen Inhalte von dir erhalten

Ein eMail Kurs kann grundsätzlich sehr simpel gehalten werden. Mit simpel meine ich allerdings nur seine Machart und die Art und Weise, wie er deine TeilnehmerInnen erreicht.

Du kannst zum Beispiel 4 bis 5 Lektionen, über einen Zeitraum von ein/zwei Wochen bis zu einem Monat, deinen TeilnehmerInnen zugänglich machen. Diese Lektionen bestehen im einfachsten Fall aus einem reinen PDF-Kurs, in dem du mit deinen Inhalten auch Aufgaben an die TeilnehmerInnen stellst, damit diese ins Tun kommen und eine Lösung ihres Problems feststellen können.

In einer weiter entwickelten Form kannst du zusätzlich zu den PDFs natürlich auch Audio-Aufzeichnungen und Videos übermitteln.

Wann bietet sich diese Art von Online-Kurs an?

Du kannst ihn beispielsweise als „Freebie“ (kostenloses Produkt) für Newsletter-Anmeldungen verwenden.

Die Verteilung kann zum Beispiel über Mailchimp, Mailtet oder einen anderen Newsletter- und Autoresponder-Dienst erledigt werden. Damit erhalten deine KundInnen dann deine Inhalte direkt in deren Posteingang. Eine andere Möglichkeit ist natürlich, auch hier bereits ein Lernmanagementsystem zu nutzen, damit deine TeilnehmerInnen alle Inhalte – am Ende Ihres Kurses – an einem Platz haben. Darüber hinaus benötigst du kein zweites System, sondern stellst es bereits in deine, Lernmanagementsystem bereit.

Wichtig dabei ist: Gib deinen besten Content, den du hast, her! Mit diesem eMail-Kurs schaffst du das Vertrauen, damit deine KundInnen auch wirklich zu KundInnen werden, die in weiterer Folge auch für deine Produkte zahlen.

2. Kurzer Selbststudium-Online-Kurs, der sich auf ein bestimmtes Thema von Anfang bis zum Ende fokussiert.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Der Kurs ist kurz, in sich abgeschlossen, löst ein Problem und Menschen sind durchaus bereit, für die Lösung eines Problems Geld zu bezahlen.

Es geht nicht darum, einen langen Kurs zu gestalten. Schon gar nicht, wenn deine KundInnen nur einen Teilbereich aus Ihrem Erfahrungs- und Wissensschatz nutzen wollen, um ihr Problem zu lösen. Überlege bitte selbst, wenn du auf der Suche nach einer „schnellen“ Lösung bist, wie gerne du dich durch lange Erklär-Videos oder -Texte „quälen“ willst.

Zeige deinen KundInnen einfach zwei bis drei „Quick-Wins“. Fokussiere dich in diesem Kurs darauf, wie du deinen KundInnen das geben kannst, was diese zur Lösung ihres Problems benötigen.

Frage dich, wie du die Dinge so kurz als möglich halten kannst. Denke lieber ein bisschen länger darüber nach, bevor du die Zeit deiner KundInnen verschwendest und brich deine Lösung in einfache Schritte herunter. Deine KundInnen werden es dir durch ihre Treue danken.

3. Screencast – Gehe einfach eine Software, Präsentation oder andere Inhalte durch

Das ist eine wirklich gute Möglichkeit, ins Tun zu kommen. Hier geht es nicht darum, das Rad neu zu erfinden und besonders hochwertig produzierte Inhalte weiterzugeben. Es geht darum, in die Übung zu kommen und Erfahrungen zu sammeln, wie du am besten online mit deinen TeilnehmerInnen interagieren kannst.

Das beginnt damit, dass du Inhalte in geeigneter, strukturierter Form für deine Kurs-TeilnehmerInnen herunter brechen lernst. Online seine TeilnehmerInnen zu fesseln ist eine andere Herausforderung, als dies im Präsenz-Training zu tun, wo du die Reaktionen deines Publikums sofort und hautnah miterlebst.

Starte zum Beispiel mit einem simplen Screencast eines Inhaltes, der entweder interessant für deine Zielpublikum ist und/oder ein Problem löst: 20 Minuten und nicht mehr.

4. Video-Kurs – Du stehst vor der Kamera

Das derzeit wohl beliebteste Format im Bereich der Online-Kurse ist sicherlich der Video-Kurs: Vereinfachte Aufnahmetechnik und schnelle Download-Zeiten haben diesen Boom ermöglicht.

Ergänzend zu deinen Videos kannst du PowerPoint/Keynote-Folien und/oder PDFs zum Download bereitstellen. Diese Art von Online-Kurs gibt dir auch die Möglichkeit, ein Up-Selling zu betreiben. Beispielsweise startest du mit dem Video-Kurs und bietest den TeilnehmerInnen darin an, deiner Chat-Gruppe beizutreten.

Der nächste Schritt kann dann sein, dass die Mitglieder deiner Gruppe die Möglichkeit erhalten, an Webinaren zu Spezialthemen mit dir teilzunehmen. Auch diese könnten in regelmäßigen Abständen – zum Beispiel monatlich – stattfinden und die nächste Möglichkeit eines (erweiterten) Abos ist geschaffen.

5. Ein zertifizierter Kurs

Das ist sicherlich eine der aufwendigeren Möglichkeiten. Es geht hier darum, dass du deine TeilnehmerInnen in einem Teilbereich deines Wissens zertifizierst. Somit ist hier nicht nur in der Vorbereitung wesentlich mehr Zeit erforderlich, sondern auch in der Betreuung deiner TeilnehmerInnen, während diese den Kurs absolvieren.

Schon zu Beginn des Kurs-Designs musst du dir überlegen, wie genau du deine TeilnehmerInnen durch den Kurs führen willst. Welche Rolle soll „Gamification“ spielen? Wie bringst du Spaß (Freude am Lernen) in den Kurs? Wie willst du deine Unterstützung anbieten? Wie überprüfst du, dass von deinen TeilnehmerInnen der Lernstoff bzw. die Kompetenzen auch wirklich erworben wurden? Wo werden Punkte und „Badges“ für bestandene Module vergeben? Wie willst du dein „Leaderboard“ gestalten? etc.

Ziel ist es, dass am Ende des Kurses ein Zertifikat erworben werden kann. Ein noch schöneres Ziel ist natürlich, wenn du eine hohe Anzahl der TeilnehmerInnen zu einer hohen Qualifikation durch den Kurs führst. Mit anderen Worten: Wenn du den Kurs gut gestaltest, du Rückmeldungen von deinen TeilnehmerInnen zu deinem Online-Kurssystem zur Optimierung holst, dann steigt auch die Chance, dass durch gut aufbereitete Inhalte, ein Großteil deiner TeilnehmerInnen den Kurs abschließt und mit einem Zertifikat beendet.